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Neue Galerie Graz, Studio, 2022

 

 

 

Exhibitionview: Neue Galerie Graz, Studio

 

 

 

 

 

dekomposition nr. 1, 2021, nr. 1 komposition, 2020

 

 

 

fugenlaut, 2021

 

 

 

 

 

mit den fingern ein haus in die Luft zeichnen, 2018

 

 

 

in CuZn notiert, 2021

 

 

 

rover II, 2021, rover I, 2021

 

 

 

base, 2021

 

 

spaziergang bei offenem fenster, 2021

 

 

 

konsole, 2021

 

 

 

seitlich hinter vorne, 2021

 

 

 

series of drawings III, 2020

 

 

 

 

Situation mit Begleitformen, 2021

 

 

 

 

all images: Nicolas Lackner

 

 

Melanie Ender arbeitet mit konventionellen, industriellen Materialien wie Rigipsplatten, Kupferrohren, Messingstangen oder Stahlblechen, die sie einer poetischen Transformation unterzieht. Die marginalen Stoffe werden präzise bearbeitet und in postminimalistischer Weise zueinander in Bezug gesetzt. Ihrem feinfühligen Umgang mit dem Material, der spielerischen Permutation und Rekombination der Elemente, ihrem klugen Vexierspiel mit Verweisen und Anspielungen entspricht auch ihr Umgang mit Sprache und ihrem Ausloten von Bedeutungen und Zuschreibungen. Die Künstlerin versteht ihre Arbeiten als temporäre Konstellationen, als Kompositionen, die abgeschlossen wirken, sich aber in ihrer Anordnung und ihrem fragmentarischen Charakter ihre Offenheit bewahren: das Werk als Möglichkeitsform im Raum, aber auch als Offenlegung eines spezifischen Entstehungsprozesses. Es ist ein behutsames Austesten von Relationen, ein beharrliches Ausloten der Grenze, wo Form zum Zeichen und Zeichen zum Bedeutungsträger wird, ein taktiles Überlegen, bei dem die Hand das Denken leitet.

 

Melanie Ender works with conventional industrial materials such as sheetrock, copper piping, brass rods and steel panels, which experience a poetic
transformation. These marginal materials are precisely processed and placed in relation to one another in a post-minimalist way. Her sensitive handling of the material, the playful permutation and recombination of the elements, her clever game of deception with references and allusions are also reflected in her approach to language and her exploration of meanings and attributions. The artist sees her works as temporary constellations, as compositions that appear self-contained but which retain their openness in their arrangement and fragmentary character: the work as a form of possibility in space, but also as the unveiling of a specific process of creations. It is a careful testing of relations, a persistent sounding out of the boundaries where form becomes sign and sign becomes carrier of meaning, a tactile deliberation in which the hand guides the thinking.

text: Roman Grabner